Krems

Krems
Krẹms,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Krẹms die, linker Nebenfluss der Donau im Waldviertel, Niederösterreich, entsteht aus den Quellflüssen Große Krems und Kleine Krems, 50 km lang (mit Großer Krems); mündet bei Krems an der Donau.
 
 2) Krẹms die, rechter Nebenfluss der Traun, 63 km lang, entspringt in den Oberösterreichischen Kalkalpen südlich von Kirchdorf an der Krems, mündet in Linz.
 
 3) Krẹms, Bezirk in Niederösterreich, 924 km2, 53 900 Einwohner, Verwaltungssitz ist Krems an der Donau.
 
 4) Krẹms an der Donau, Stadt in Niederösterreich, am linken Ufer der Donau an ihrem Austritt aus der Wachau, 221 m über dem Meeresspiegel, 23 400 Einwohner; Stadt mit eigenem Statut und Verwaltungssitz des Bezirks Krems; Handels- und Schulstadt, u. a. Höhere Technische Bundeslehranstalt für Bautechnik, Donau-Universität (seit 1995), Pädagogische Akademie; Historisches Museum, Weinbau- und Motorradmuseum; jährliche Weinbaumesse (Zentrum des Weinbaugebiets Kamptal-Donauland; im Stadtgebiet 820 ha Rebland); Fremdenverkehrszentrum sowie wichtiger Industriestandort: Feinblechwalzwerk, Herstellung von Kunststoffrohren und Teppichen, chemische, Möbel-, Textilindustrie; Verkehrsknotenpunkt, Donauhafen.
 
 
Von der Befestigung sind das Steiner Tor (um 1480, barockeer Aufsatz von 1754) und der Pulverturm (1477, Umbau im 18. Jahrhundert) erhalten. Die spätgotische Piaristenkirche (1508 geweiht) beherrscht durch ihre hohe Lage die Stadt; östlich das Piaristenkloster (1636 begonnen). Die Pfarrkirche Sankt Veit (1616-30) wurde im 18. Jahrhundert u. a. von M. Altomonte und F. A. Maulbertsch ausgestaltet. Die ehemalige Dominikanerkirche (13. Jahrhundert) ist heute Museum. Die Gozzoburg, 1260-70 für Graf Gozzo (✝ 1291) erbaut, wurde im 16. Jahrhundert in mehrere Privathäuser geteilt. Rathaus (15. Jahrhundert ff.) mit fünfseitigem Erker (1548). Im Stadtteil Stein spätromanische ehemalige Minoritenkirche (1264 geweiht) mit Fresken (14. Jahrhundert), heute Ausstellungsraum; gotische Frauenbergkirche (2. Hälfte 14. Jahrhundert) und gotische Pfarrkirche Sankt Nikolaus (15. Jahrhundert). Die Kunsthalle, Modernisierung eines Industriebaus des 19. Jahrhunderts durch Adolf Krischanitz, wurde 1995 eröffnet.
 
 
Krems, 955 erstmals erwähnt, entwickelte sich im 11. Jahrhundert zur Marktsiedlung und wurde um 1130 als Stadt sowie Münzstätte (»Kremser Pfennige«) bezeichnet. Um 1144 wurde auch der heutige Stadtteil Stein als Stadt erwähnt. Um 1150 war Krems bedeutendstes Handelszentrum der Babenberger Besitzungen. Seit 1250 bildeten beide Städte (beide 1305 Stadtrecht) eine Bürgergemeinde, seit 1463 (gemeinsames Siegel) eine Verwaltungseinheit (bis 1849); 1939 wurden sie erneut zusammengelegt.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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